Neulich habe ich folgende Metapher gehört und sie
gefällt mir sehr gut, weil ich so wahr finde.
Stellen Sie sich vor, Ihr Business wäre ein Dreibeinhocker …
- Ein Bein steht für Ihre fachliche Fähigkeiten:
Das sind z.B. Ihre Coaching-, Training- oder Beratungs-Fähigkeiten. Diese spezifische Expertise hilft Ihnen dabei, die Probleme Ihrer Kunden zu lösen. - Ein Bein steht für Ihre Business-Systeme:
Das sind die Infrastrukturen, die Sie im Hintergrund aufgesetzt haben, um Ihre Expertise professionell ausliefern zu können, z.B. Ihre automatisierte Terminverwaltungssoftware, Ihr E-Mail-Marketing oder Lernmanagement-System. - Ein Bein steht für ihre Marketing-Strategien
Das sind die kombinierten Pläne und Maßnahmen, die Sie regelmäßig umsetzen, um am Markt sichtbar zu sein, um Interessenten anzuziehen und um diese zu Kunden und Klienten zu machen.
Was passiert, wenn ein Bein zu kurz ist oder ganz und gar fehlt?
Natürlich, in diesem Fall steht Ihr Geschäft auf ziemlich wackeligen
Beinen. Sie haben dann vielleicht noch kein nachhaltiges Business und im
schlimmsten Fall nur ein teures Hobby.
Vielen von uns herz-getriebenen Solo-Unternehmern
fällt es sehr leicht, unsere Fach-Skills aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Wir
vertiefen unsere Kenntnisse auf unserem Experten-Gebiet nur zu oft und zu gern
... und zwar in Seminaren, Workshops und Weiterbildungen.
Und die Business-Systeme? Nun ja, dieses
"Bein" ist für die meisten der zweit-liebster Bereich. Wir „verstecken“
uns bereitwillig hinter unseren Laptops und probieren Tage oder Wochen lang die
verschiedensten, coolen Tools im Internet aus. Und oft eignen wir uns zu früh
die tollsten Technologien an, bevor unser Business überhaupt reif genug dafür
ist. Habe ich Recht?
Das "Bein", das die meisten Solo-Unternehmer
entweder von Anfang an oder mit der Zeit überfordert, ist eindeutig die
Marketing-Strategie. Für sehr viele von uns bedeuten die Marketing-Bemühungen eine
sehr zeitintensive und steile Lernkurve, die teilweise mit Schmerzen verbunden
sind. Kennen Sie das auch?
Es muss nicht so sein.
Um Ihnen das Leben zu erleichtern, möchte ich heute
die 3 häufigsten Stolperfallen im Marketing aufzeigen, die ich in der
Zusammenarbeit mit Solo-Unternehmern immer wieder beobachte - und ich erkläre
Ihnen, wie Sie diese vermeiden können.
Stolperfalle Nr. 1 – zu wenig Marketing
Viele Solo-Unternehmer, mit denen ich spreche,
betreiben eindeutig zu wenig Marketing bzw. sie verwechseln wöchentliche Blogbeiträge
und tägliche Facebook-Postings mit einer soliden Marketing-Strategie. Ich möchte
niemanden auf den Schlips treten. Im Gegenteil, ich will unbedingt, dass jeder
Unternehmer und Unternehmerin Erfolg erfährt. Daher spreche ich diese
unangenehme Wahrheit an.
Wie Sie diese Stolperfalle vermeiden:
Wenn Sie mehr Zeit als Kunden haben, dann sollten Sie
mindestens 50% Ihrer Zeit mit dem Marketing verbringen. Verstecken Sie sich dabei
nicht hinter Ihrem Bildschirm. Gehen Sie stattdessen in die reale Welt hinaus. Gerade
am Anfang empfehle ich Ihnen, mindestens zwei Mal die Woche vor ihrem Zielpublikum
aufzutreten oder mit ihnen in direkten Kontakt zu treten, um über Ihre
Experten-Themen und Lösungen zu sprechen. So sind Sie am Puls Ihrer Zielgruppe
und können am eigenen Leib erfahren, ob Ihre Positionierung, Dienstleistungen
und Angebote bei den potentiellen Kunden gut ankommen.
Stolperfalle Nr. 2 – zu viele Ratschläge
Es gibt eine unglaubliche Menge an Bücher, Ratgeber,
Blogs und Kursen zum Thema Marketing für Einzelunternehmer. Ich weiß es, weil
ich am Anfang meiner Selbständigkeit gefühlt Tausende von Stunden damit
verbracht habe, mich diesbezüglich weiterzubilden. Und das obwohl ich 14 Jahre als
Kommunikationsstrategin im Online-Marketing gearbeitet habe! Durch diese
überwältigende Menge an Informationen und Meinungen fühlt jeder sich irgendwann
überfordert.
Wie Sie diese Stolperfalle vermeiden:
Entscheiden Sie sich für einen Ratgeber und setzen Sie
danach für eine Zeitlang Ihre Scheuklappen auf. Bestellen Sie in dieser Zeit
viele Ihrer abonnierten eNewsletter ab und sorgen Sie für innere Ruhe. Denn zu
viele Inputs und Impulse von außen führen zu Verwirrung. Und mit der Zeit
verlernen Sie, auf ihr eigenes inneres Wissen zu vertrauen. Zu viele Ideen von
außen führen außerdem zu Marketing-Hypertasking.
Stolperfalle Nr. 3 – Marketing-Hypertasking
Können Sie sich mit diesem Szenario identifizieren?
Sie
fangen mit einem Podcast-Kurs an, weil Sie sich eine riesige Reichweite und schnelle
Bekanntheit erhoffen. Während das Training läuft, erfahren Sie von einer Kindle-Challenge
und Sie springen auf dieses Pferd auch noch auf, weil Sie denken, dass ein
Bestseller Ihnen mehr Glaubwürdigkeit als Experte verleiht. Bevor Sie sich umschauen,
haben Sie zehn offene Baustellen und immer noch keine Kunden in Sicht.
Ich weiß, dass Sie als wissbegieriger Solo-Unternehmer
sehr gerne lernen und es inspiriert Sie, neue Ideen zu hören und auszuprobieren.
Nur leider kippt diese ursprüngliche Euphorie bei sehr vielen schnell in ein
Marketing-Burnout um. Und es gibt für Ihr Selbstbewusstsein als Unternehmer kaum
etwas Schädlicheres als Marketing-Hypertasking.
Warum?
Sie können nur Ergebnissen von den Strategien
erhalten, die Sie tatsächlich zu Ende ausführen. Positive Ergebnisse sind die
Basis für Ihr unternehmerisches Selbstbewusstsein – umso mehr am Anfang.
Wie Sie diese Stolperfalle vermeiden:
Wählen Sie einige wenigen Marketing-Strategien mit
Bedacht und lernen Sie, diese Strategien meisterhaft umzusetzen. Sobald Sie
merken, dass diese Strategien fruchten und gut zu Ihnen passen, führen Sie diese
so lange aus bis sie in Ihr unternehmerisches Fleisch und Blut übergehen. Dann erst
beginnen Sie mit der nächsten Strategie. Wie viele Eisen Sie mit der Zeit im
Feuer haben sollten, erkläre ich im kommenden Webinar.
ACHTUNG: Geben Sie nicht zu früh mit einer Strategie
auf. Ein Samen, den Sie heute pflanzen wird nicht gleich morgen einen Baum
erzeugen. Auf der anderen Seite, halten Sie nicht zu lange an eine Strategie
fest, die nicht funktioniert. Mit der Zeit erkennen Sie den Unterschied.
Ihr virtueller Coach,
Shailia Stephens-Würsig